Schweiz: Der Winter kommt – so machen Sie Ihr Fahrzeug fit für die kalte Jahreszeit

Mit dem Herbst kommen Regen, Nebel und sinkende Temperaturen. Ab Montag werden in der Schweiz bis zu 50 cm Neuschnee erwartet. Allerhöchste Zeit, das Auto gründlich zu überprüfen und für den Winter zu rüsten.

Wenn die Tage kürzer werden und die Strassen durch Laub, Nässe oder ersten Frost rutschiger werden, erhöht sich das Unfallrisiko deutlich. Eine rechtzeitige Kontrolle des Fahrzeugs kann entscheidend dazu beitragen, die Sicherheit im Strassenverkehr zu gewährleisten – für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmende. Viele Werkstätten in der Schweiz bieten dazu spezifische Checks an, die auf die saisonalen Herausforderungen abgestimmt sind.

Warum ist die Kontrolle so wichtig?

Gerade der Übergang vom Spätsommer zum Herbst bringt veränderte Strassenverhältnisse mit sich:

  • Sichtverhältnisse verschlechtern sich durch Nebel und frühe Dunkelheit
  • Laub und Nässe machen Fahrbahnen rutschig
  • Temperaturstürze setzen der Fahrzeugtechnik zu

Diese Punkte sollten bei der Herbstkontrolle geprüft werden

1. Reifen und Reifendruck

Der Reifen ist die einzige Verbindung zwischen Fahrzeug und Strasse. Mit sinkenden Temperaturen verliert das Gummi an Flexibilität. Umso wichtiger sind einwandfreie Winterreifen mit ausreichendem Profil.

Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 mm reicht bei winterlichen Bedingungen nicht aus. Experten empfehlen mindestens 4 mm.

Auch der Reifendruck verändert sich mit der Aussentemperatur und sollte daher im Herbst angepasst werden. Vergessen Sie nicht das Reserverad.

  • Profiltiefe prüfen: mindestens 1,6 mm, empfohlen 4 mm
  • Reifendruck anpassen: gilt für die montierten Pneus und das Reserverad
  • Zustand und Alter: Reifen auf Unversehrtheit kontrollieren


2. Batterie

Tiefe Temperaturen setzen der Autobatterie besonders zu. Wenn der Startvorgang im Herbst bereits zögerlich vonstatten geht, ist das ein Warnsignal.

Garagen können den Ladezustand der Batterie mit einem Prüfgerät feststellen.

Oxidierte oder lockere Pole beeinträchtigen die Funktion zusätzlich – eine Reinigung oder gegebenenfalls ein Austausch der Batterie verhindert Startprobleme im Winter.

  • Ladezustand testen lassen
  • Klemmen auf Korrosion kontrollieren
  • Batterie ab einem Alter von 4 Jahren prüfen oder ersetzen

3. Beleuchtung

Gute Sicht ist bei Nebel, Regen und Dunkelheit unerlässlich. Sehen ist mindestens ebenso wichtig wie rechtzeitig gesehen zu werden. Eine umfassende Lichtkontrolle sollte alle Leuchten einbeziehen.

Gerade bei älteren Fahrzeugen können einzelne Lampen ausfallen oder falsch eingestellt sein.

Die korrekte Leuchtweite verhindert, dass andere Verkehrsteilnehmer geblendet werden und sorgt für eine optimale Ausleuchtung.

  • Scheinwerfer, Rücklichter, Blinker und Bremslichter prüfen
  • Nebelscheinwerfer und -leuchten kontrollieren
  • Leuchtweitenregulierung einstellen lassen

4. Scheiben und Wischer

Funktionierende Scheibenwischer und klare Scheiben sind im Herbst Pflicht. Rissige oder verhärtete Wischerblätter verursachen gefährliche Schlieren.

Auch die Scheibenwaschanlage sollte winterfest gemacht und mit einem Frostschutzmittel befüllt werden.

Steinschläge in der Frontscheibe können sich bei Frost schnell zu Rissen ausdehnen.

  • Wischerblätter auf Risse oder Schlieren prüfen
  • Scheibenwaschanlage mit Frostschutzmittel befüllen
  • Frontscheibe auf Steinschläge oder Risse kontrollieren


5. Heizung und Lüftung

Eine funktionierende Heizung sorgt nicht nur für Komfort, sondern ist entscheidend für freie Sicht. Beschlagene Scheiben gehören zu den häufigsten Unfallursachen in der kalten Jahreszeit. Ein leistungsfähiges Gebläse in Kombination mit einem sauberen Pollenfilter ermöglicht die schnelle Entfeuchtung der Innenraumluft.

  • Heizung auf Funktion testen
  • Gebläseleistung prüfen
  • Pollenfilter reinigen oder ersetzen

6. Flüssigkeitsstände

Im Herbst sollten sämtliche Flüssigkeitsstände überprüft werden. Besonders wichtig ist der Frostschutz im Kühlsystem – ein zu geringer Schutz kann bei Minusgraden zu Motorschäden führen. Auch der Ölstand muss stimmen, da Öl im Winter dickflüssiger wird. Brems- und Servolenkflüssigkeit gehören ebenfalls zu den sicherheitsrelevanten Komponenten.

  • Kühlflüssigkeit und Frostschutz prüfen
  • Motorölstand kontrollieren
  • Brems- und Servolenkflüssigkeit prüfen


7. Karosserie und Unterboden

Laub, Nässe und Salz setzen der Karosserie zu. Kleine Lackschäden oder Kratzer sollten vor dem Winter ausgebessert werden, um Korrosion zu vermeiden.

Besonders bei älteren Autos lohnt sich ein Check des Unterbodens auf Rost oder Abnutzung des Unterbodenschutzes. Viele Garagen bieten dies im Rahmen eines Herbstchecks an.

  • Lack auf Schäden prüfen
  • Rostansätze entfernen lassen
  • Unterbodenschutz kontrollieren

8. Notfallausrüstung

Wer im Herbst und Winter unterwegs ist, sollte für Notfälle gerüstet sein. Warme Decken, eine Taschenlampe und ein Handy-Ladegerät sind ebenso wichtig wie die gesetzlich vorgeschriebenen Elemente wie Warndreieck, Warnweste und Verbandskasten.

  • Eiskratzer, Decke, Scheibenenteiser und Schneeketten ins Auto legen
  • Warnweste, Warndreieck, Verbandskasten prüfen
  • Taschenlampe und Ladegerät griffbereit halten

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Die beste Zeit für die Herbstkontrolle ist zwischen Mitte September und Ende Oktober. So bleibt noch etwas Spielraum, um etwaige Mängel vor dem ersten Frost zu beheben und nicht in die Werkstatt-Hochsaison zu geraten.

Herbstcheck in der Garage oder selbst durchführen?

Viele Garagen bieten einen umfassenden Herbstcheck zum Pauschalpreis an – oft zwischen CHF 40 und CHF 80. Besonders bei neueren Fahrzeugen mit komplexer Elektronik ist der professionelle Check empfehlenswert.

Wer sich mit Autos auskennt, kann einfache Kontrollen selbst durchführen, sollte aber sicherheitsrelevante Teile wie Bremsen und Beleuchtung lieber dem Fachpersonal überlassen.


Tipp: Viele Schweizer Versicherungen und Automobilclubs (wie der TCS oder ACS) bieten kostenlose oder vergünstigte Herbstchecks an – ein Anruf lohnt sich.

Fazit: Sicherheit hat Vorrang

Der Aufwand für eine gründliche Herbstkontrolle ist gering – der Nutzen dagegen hoch. Wer sein Auto rechtzeitig fit für die kalte Jahreszeit macht, fährt sicherer, spart Reparaturkosten und schont die Nerven.

Denken Sie daran: Nicht nur Ihr Fahrzeug profitiert, sondern auch alle, mit denen Sie die Strasse teilen.

 

Quelle: Polizei.news-Redaktion
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