Einbrüche in der dunklen Jahreszeit – so beugen Sie vor

Wenn die Tage kürzer werden, steigt jedes Jahr auch die Zahl der Einbrüche. Sobald es früher dunkel wird, nutzen Täter die Dämmerung, um unbemerkt in Häuser und Wohnungen einzudringen. Besonders im Herbst und Winter, wenn viele Menschen erst nach Einbruch der Dunkelheit von der Arbeit zurückkehren, herrscht Hochsaison für Einbrecher.

Wissenswertes und Tipps, mit welchen Massnahmen Sie sich wirkungsvoll schützen, hat polizei.news gemeinsam mit der Kantonspolizei St. Gallen zusammengestellt.



Dunkelheit als Verbündete der Täter

Die dunkle Jahreszeit bietet Einbrechern ideale Bedingungen. Zwischen Spätherbst und Frühling liegt die klassische Einbruchzeit: Von Oktober bis März häufen sich die Delikte deutlich. Grund dafür ist die frühe Dämmerung, die es erlaubt, schon am späten Nachmittag im Schutz der Dunkelheit aktiv zu werden. Hinzu kommt, dass viele Menschen nach Feierabend unterwegs sind und das Zuhause unbewohnt wirkt.

Fenster, die unbeleuchtet bleiben, oder ein Gartenweg ohne Licht sind für Einbrecher deutliche Signale. Sie wählen gezielt Häuser, bei denen keine unmittelbare Begegnung mit den Bewohnern zu erwarten ist. Studien zeigen, dass die Mehrheit der Einbrüche zwischen 16 und 21 Uhr stattfindet – also genau dann, wenn viele Haushalte leer stehen und draussen die Dunkelheit Schutz bietet.

Typische Schwachstellen am Haus

Einbrecher schlagen dort zu, wo es einfach ist. Schwachstellen sind häufig schlecht gesicherte Fenster, Kellerzugänge, Balkontüren oder Nebeneingänge. Ein gekipptes Fenster gilt für Täter als offenes Fenster – es lässt sich in Sekunden aufhebeln. Auch alte Türschlösser, die nur einen einfachen Riegel besitzen, bieten kaum Widerstand.

Besonders gefährdet sind Einfamilienhäuser und Erdgeschosswohnungen, die von der Strasse aus nicht gut einsehbar sind. Doch auch Mehrfamilienhäuser sind nicht ausgenommen: Ein unverschlossenes Treppenhaus oder eine offenstehende Kellertür reicht oft schon aus, um unbemerkt einzudringen. Wer hier vorausschauend handelt, kann sich und seine Nachbarschaft schützen.



Sicherheit beginnt im Alltag

Ein wirksamer Einbruchschutz muss nicht teuer sein. Schon einfache Gewohnheiten haben grosse Wirkung. Türen und Fenster sollten beim Verlassen des Hauses konsequent geschlossen und verriegelt werden – auch dann, wenn man nur kurz einkaufen geht. Ersatzschlüssel sollten niemals draussen versteckt werden, weder unter der Fussmatte noch im Blumentopf. Solche Verstecke sind den meisten Tätern bekannt.

Ebenfalls wichtig: das Haus oder die Wohnung bewohnt wirken zu lassen. Licht ist dabei ein entscheidender Faktor. Mit Zeitschaltuhren oder Smart-Home-Systemen lässt sich die Beleuchtung so steuern, dass sie zu unterschiedlichen Zeiten an- und ausgeht. Auch ein Radio oder eine kleine Lampe im Flur kann den Eindruck erwecken, jemand sei zu Hause. Wer mehrere Räume hat, sollte darauf achten, dass nicht immer nur das gleiche Licht brennt – das wirkt künstlich und durchschaubar.



Mechanischer Schutz zahlt sich aus

Neben aufmerksamem Verhalten spielt die technische Sicherung eine wichtige Rolle. Mechanische Massnahmen sind besonders effektiv, weil sie Einbrechern Zeit kosten – und Zeit ist der grösste Feind jedes Täters. Abschliessbare Fenstergriffe, Zusatzriegel an Türen oder Sicherheitsbeschläge an Fenstern erhöhen den Widerstand erheblich. Auch ein Querriegelschloss an der Wohnungstür kann sich lohnen. Viele Einbrüche scheitern bereits an solchen Hindernissen, weil die Täter nach wenigen Minuten aufgeben.

Wer sein Zuhause umfassend nachrüsten möchte, kann sich bei der Polizei oder bei zertifizierten Fachbetrieben beraten lassen. In der Schweiz bietet die Kantonspolizei vielerorts kostenlose Sicherheitsberatungen an, bei denen Fachleute Schwachstellen erkennen und individuelle Empfehlungen aussprechen. Das lohnt sich besonders bei älteren Gebäuden, in denen Fenster und Türen noch den Standards vergangener Jahrzehnte entsprechen.

Licht, Bewegung und Aufmerksamkeit

Eine gute Aussenbeleuchtung wirkt abschreckend. Bewegungsmelder an Eingängen, Zufahrten und Terrassen nehmen Einbrechern den Schutz der Dunkelheit. Am besten sind Leuchten mit Dämmerungssensor, die automatisch angehen, sobald es dunkel wird. Gleichzeitig gilt: Licht allein genügt nicht – es sollte in Kombination mit sicherer Verriegelung und aufmerksamer Nachbarschaft eingesetzt werden.

Nachbarschaftliche Aufmerksamkeit ist ohnehin einer der besten Einbruchschutze. Wer aufeinander achtet, verdächtige Geräusche wahrnimmt oder unbekannte Personen anspricht, kann Delikte verhindern, bevor sie geschehen.



Verhalten bei längerer Abwesenheit

Wer in den Ferien oder über die Feiertage verreist, sollte sein Haus nicht unbewohnt wirken lassen. Zeitschaltuhren für Licht und Rollläden, eine gepflegte Umgebung und ein leerer Briefkasten signalisieren, dass jemand nach dem Rechten sieht. Idealerweise bittet man Nachbarn oder Freunde, das Haus gelegentlich zu kontrollieren.

Auch in der digitalen Welt gilt Vorsicht: Hinweise auf soziale Medien, dass man „endlich zwei Wochen in der Sonne“ verbringt, sind für Einbrecher wertvolle Informationen. Urlaubsfotos sollten deshalb besser erst nach der Rückkehr gepostet werden.

Wenn es trotzdem passiert

Selbst bei bester Vorbereitung lässt sich ein Einbruch nie völlig ausschliessen. Wer beim Heimkommen eine aufgebrochene Tür oder ein eingeschlagenes Fenster entdeckt, sollte das Gebäude nicht betreten. Es könnte sein, dass sich die Täter noch darin aufhalten. In diesem Fall gilt: Sofort die Polizei rufen, nichts anfassen und die Spuren unberührt lassen.

Nach der Spurensicherung sollte der Schaden dokumentiert und der Versicherung gemeldet werden. Hilfreich ist es, im Vorfeld eine Liste wertvoller Gegenstände und Seriennummern zu führen oder Fotos zu besitzen. Das erleichtert die Schadensabwicklung und unterstützt die Ermittlungen.

 

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